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Am 4. April 2017 ging es in die achte Runde der FAB Talks im einzigartigen Ellington Hotel in Berlin. Dieses Mal taten sich ABURY und AEG zusammen, um über das Thema Pflege von Lieblingsstücken zu sprechen und in dem Zusammenhang das Care Label Project von AEG vorzustellen.

Bevor sich alle Gäste zusammenfanden, gab es eine Führung durch das historische und denkmalgeschützte Gebäude des Ellington Hotels. Besonders beeindruckend war der Besuch des Weintresors im Keller, der früher zur Oberfinanzdirektion gehörte, die ihren Sitz in dem Gebäude hatte. Anschließend begrüßten Andrea Bury, CEO von ABURY, sowie Elisabeth Lokai-Fels von AEG die Gäste, und stellten das Care Label Projekt sowie die Verbindung zwischen AEG und ABURY vor.

Das Care Label Project wurde ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit auf die dramatischen Auswirkungen von veralteten Pflegeritualen zu lenken. 90% der Kleidungsstücke werden zu früh entsorgt, ein Kleidungsstück wird im Schnitt nur 7 Mal getragen und die Verantwortung für 50% des ökologischen Fußabdruckes eines Kleidungsstückes liegt beim Verbraucher. Pflegeetiketten sind veraltet und nicht den neuen Technologien angepasst und viele Menschen finden die herkömmlichen Etiketten verwirrend. Deshalb hat AEG das Label “Don’t Overwash” eingeführt, welches alte Pflegegewohnheiten in drei Kategorien auf den neuesten Stand bringt: die Häufigkeit des Waschens, das Waschen bei hohen Temperaturen und die Beanspruchung der chemischen Reinigung.

Um die Wäschepflege zu revolutionieren, hat sich AEG mit 14 jungen Brands zusammengetan, die das “Care Label” getestet haben. Zwei davon sind ABURY und Tim Labenda, der den ersten Vortrag des Abends halten sollte, gefolgt von Ingrid Omen von Woolmark und Michael Wolf von AEG:

 

1.TIM LABENDA, DESIGNER

Tim Labenda ist eine Marke, die für natürliche Materialien und hohe Qualität steht. Tim Labendas Kleidungsstücke muss man aus diesem Grund pflegen und viele Menschen gehen davon aus, das man diese Teile nicht einfach so “in die Maschine schmeißen kann”. Durch die Zusammenarbeit mit AEG wurde Tim Labenda jedoch vom Gegenteil überzeugt.

 

picture speaker fab talks 8

 

Für viele Designer sind die herkömmlichen Pflegeetiketten eine Absicherung, dass Kunden ihre Teile nicht reklamieren, wenn sie sie falsch behandeln. Deshalb kennzeichnen viele Hersteller ihre Kleidung mit “chemische Reinigung”, obwohl dies vielleicht nicht unbedingt notwendig und vor allem auch schädlich für die Umwelt ist. Wenn der Kunde jedoch einmal weiß, wie empfindliche Materialien wie Wolle aufgebaut sind und wie man sie richtig pflegt – dass es zum Beispiel ein Wollwaschprogramm gibt, das besser wäscht als Handwäsche – dann hat dies auch für den Hersteller nur Vorteile: Kunden sind weniger skeptisch, kompliziert erscheinende Materialien zu tragen und zu kaufen, und lösen sich von veralteten Pflegegewohnheiten, die ihnen von ihren Eltern oder Großeltern mit auf den Weg gegeben wurden.

Uns gibt Tim mit auf den Weg: Lasst euch nicht irritieren von alten Etiketten und traut euch, Dinge in der Waschmaschine zu waschen.

 

2. INGRID OMEN, WOOLMARK COMPANY

Woolmark ist Spezialist in Sachen Wolle. Marken, die mit dem Woolmark Zertifikat ausgezeichnet sind, können versichern, dass es sich bei ihren Kleidungsstücken um hochqualitative, natürliche Wolle handelt, die biologisch abbaubar ist. AEG und Woolmark sind langjährige Partner und auch die AEG Waschmaschinen und Trockner tragen das Woolmark Siegel, was bedeutet, dass Wolle problemlos gewaschen und getrocknet werden kann, ohne beschädigt zu werden.

Laut Ingrid Omen gibt es eine hohe Anzahl Menschen, die sich nicht trauen, Wollprodukte zu kaufen, da sie nicht wissen, wie sie diese zu pflegen haben. Die veraltete Annahme, dass Wolle nur per Hand gewaschen werden kann oder in die Reinigung gegeben werden muss ist noch immer verbreitet. Ende der 60er Jahre hat Woolmark jedoch Techniken entwickelt, durch die eine Waschmaschine den Prozess der Handwäsche kopiert. In einigen Geräten, wie unter anderem denen von AEG, kann demnach “per Hand gewaschen werden”.

Zum Abschluss gab Ingrid noch einen interessanten Denkanstoß. Durch die chemische Struktur der Wollfasern entwickelt das Material Gerüche viel langsamer und muss demnach nicht so oft gewaschen werden. Stattdessen kann man ein Wollprodukt einfach an der frischen Luft hängen lassen oder es mit Wasserdampf behandeln. Der Slogan “Don’t Overwash” ist also gerade im Zusammenhang mit Wolle sehr passend.

 

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3. MICHAEL WOLF, AEG

Als Produktmanager von AEG ist Michael Wolf der mit dem technischen Know-How und stellte uns eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner von AEG vor, die er liebevoll als “Pflegegeräte” bezeichnete.

Früher konnten Waschmaschinen einige Produkte nicht pflegen, weswegen diese das Care Label “Handwäsche” tragen mussten. Das Handwaschzeichen auf AEGs Waschmaschine und Trockner signalisiert jedoch, dass genau diese Produkte auch maschinell gewaschen und getrocknet werden können. Dazu gehören zum Beispiel Wollprodukte, aber auch Produkte aus Seide oder Daunen. Das Woolmark-Siegel versichert zudem, dass die Wolle nicht einläuft. Beim Wäschetrockner ist das Geheimnis dahinter, dass sich die Trommel schneller dreht und die Wäsche dadurch an die Trommel gedrückt wird. Die Kleidungsstücke trocknen demnach wie im Liegen, nur dass der Prozess durch die schnelle Drehung und den Luftstrom wesentlich schneller ist.

 

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Michael Wolf empfiehlt, beim Waschen von Wolle nicht nur darauf zu achten, dass eine Maschine mit Wollwaschprogramm und bestenfalls “Handwäsche” Programm verwendet wird, sondern auch, dass ein Wollwaschmittel verwendet wird. Normale Waschmittel enthalten nämlich Enzyme, die die Wollfasern angreifen können.

Als Alternative zum Waschen gibt es die Möglichkeit des Dampfprogrammes und damit spannte Michael Wolf den Bogen zurück zum Label “Don’t Overwash”. Viele kennen die Situation, dass sich Wäsche anhäuft, die zwar getragen wurde und deshalb nicht zurück in den Schrank gehängt wird, gleichzeitig aber noch nicht so dreckig ist, dass sie gewaschen werden müsste. Das Dampfprogramm ist für diese Kleidung geeignet: Die Maschine erzeugt Dampf und bewegt die Wäsche in abwechselnder Richtung, sodass diese nur leicht feucht wird, Gerüche jedoch verschwinden und sie wieder frisch ist. Gleichzeitig zahlt dieses Programm natürlich auf die Nachhaltigkeit ein, da wenig Energie und Wasser verbraucht wird. Für Mäntel oder Sakkos ist das Dampfprogramm ebenfalls gut geeignet.

Zum Abschluss gab uns Michael noch seine Sicht auf das Care Label Project: Nicht nur klärt das Projekt auf, was alles möglich ist für den Verbraucher und wie er seine Lieblingsstücke besser pflegen kann, sondern es zeigt auch, wie man das Beste aus seinen Pflegegeräten herausholen kann. Denn wenn man Geld in eine teure Waschmaschine oder einen teuren Wäschetrockner investiert, dann will man nicht auch noch Geld für die chemische Reinigung ausgeben und Zeit für Handwäsche aufbringen.

 

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Zum Abschluss gab es noch eine interaktive Fragerunde, in der Unklarheiten zum Dampfprogramm, zum Waschen Daunen, und zum Einlaufen von Wolle geklärt wurden. Interessanterweise hat das Einlaufen von Wolle nichts mit dem Schleudergang zu tun, sondern mit der Bewegung im Waschprozess. Durch Druck, Wasser und Bewegung der Wollfasern können diese verfilzen und einlaufen, was bei einem Wollwaschprogramm vermieden wird.

VIELEN DANK FÜR EUER KOMMEN!
BIS ZUM NÄCHSTEN MAL!

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